SCHÖNE EINE WELT
Von der Freiheit der Multis in Niedriglohnzonen, vom Verschwinden einer Gewerkschaftlerin - von der Herkunft unserer Kleidung

  Schöne Eine Welt - Szenenfoto   
Wie wär's mit dem Stehkragenpullover für nur 50 Mark? Oder darf es der Melange-Cardigan für 99 Mark sein?

"Beklemmend realistisch.. Mit einfachsten Mitteln erzielten die Schauspieler unter der Regie von Elke Schuster beeindruckende Effekte." Westfalenpost
 

Wie lebt die Näherin in einer "Freien" Produktionszone? In einer schlecht gesicherten und belüfteten Fabrikhalle arbeitet sie bis zu sechzehn Stunden täglich, sechs oder sogar sieben Tage in der Woche. Der Monatslohn beträgt vielleicht 100 DM. Sexuelle Übergriffe sind an der Tagesordnung. Sich in einer Gewerkschaft zu organisieren ist verboten und wird mit Entlassung bestraft. Pure Sklaverei dort, Massenarbeitslosigkeit hier - sind das die Resultate der "Globalisierung"? Sieht so die Eine Welt am Ende des Jahrhunderts aus?

Zur Zeit wird in allen Ländern der Welt den ArbeiterInnen nahegelegt, den Gürtel enger zu schnallen, um nur ja nicht den Standortvorteil ihrer Heimat zu gefährden. Dabei liegt der Lohnkostenanteil pro Kleidungsstück zwischen 0,15 (in Billiglohnländern) und 2,5 Prozent (in den Industrieländern). Die demagogisch geführte Standortdebatte will uns eine Art Naturnotwendigkeit weltweiter Verelendung suggerieren und die ArbeiterInnen der verschiedenen Länder gegeneinander ausspielen.

Nur tatkräftige Solidarität sichert letztlich den eigenen Arbeitplatz. Und nur gemeinsam werden die ArbeiterInnen in Nord und Süd dem schrankenlosen Neoliberalismus Paroli bieten.
Die Großkonzerne sind es, die den Herstellern durch ihre Auftragsvergabe, ihre Preis- und Zeitvorgaben die Produktionsbedingungen diktieren.
Die europaweite Kampagne für saubere Kleidung will die Ladenketten und Versandhäuser dazu bringen, soziale Mindeststandards in den Herstellerländern einzufordern.

weiter zur nächsten Theaterproduktion der Berliner Compagnie